Das Zementwerk ODRA besitzt einen eigenen Tagebau in unmittelbarer Nähe des Werks, in dem Kalkstein und Kreidemergel abgebaut werden. Als einzige besitzen wir ein sogenanntes vollständiges Vorkommen, das keine Verwendung von zusätzlichen Korrekturzusätzen außer eisenhaltigen Zusätzen erfordert.
Der Stein im Tagebau wird mechanisch abgebaut. Anschließend wird er vor Ort durch eine mobile Brecheranlage zerkleinert und mit Förderbändern zu mobilen Behältern vor der Rohmühle transportiert.
Im Kugelmühle erfolgt das Trocknen und Mahlen des Steins zu sehr fein gemahlenem Kalksteinmehl. Der Trocknungsprozess nutzt die Abgase aus dem Drehofen. Das fertige Mehl wird zu Homogenisierungsbehältern transportiert.
In speziell ausgestatteten Silos, die eine Homogenisierung des Rohmaterials ermöglichen, wird die Rohmaterialmischung für das Brennen von Portlandzementklinker vorbereitet. Dies ist einer der wichtigsten Vorgänge im Zementproduktionsprozess, da die richtigen Proportionen und die Zusammensetzung des Rohmehls einen erheblichen Einfluss auf die Qualität des daraus gewonnenen Portlandzementklinkers haben.
Das Kalksteinmehl wird einem Erhitzungsprozess unterzogen, bei dem die ersten chemischen Umwandlungen stattfinden. Anschließend gelangt das Material in den Drehofen, der im Trockenverfahren arbeitet. In der Sinterzone erreicht die Temperatur des Rohmaterials 14500C, verwandelt sich von einem festen in einen flüssigen Zustand und erhält nach dem Sintern wieder eine feste Form mit neuen Eigenschaften. Der so entstandene heiße Klinker wird intensiv gekühlt und dann in Lagerhallen transportiert.
Der Mahlprozess findet in Kugelmühlen statt, in denen die Zerkleinerung durch den Aufprall von Stahlkugeln erfolgt. Der Klinker wird zusammen mit Zusätzen wie Hochofenschlacke, Flugasche und REA-Gips gemahlen, woraus das Endprodukt, nämlich Zement, entsteht.
Zement wird pneumatisch zu Lagerbehältern transportiert, von wo aus er sowohl zu den Bulk-Ladeterminals als auch zu den Verpackungslagern (Säcke) geleitet wird.